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Dr. Gerhard Hafele: „Venenleiden sind häufig!“
Was sind Krampfadern und wie entstehen sie?
Typische Krampfadern sind erweiterte, geschlängelte Venen in der Unterhaut der Beine. Es gibt aber auch nicht sichtbare, weiter im Inneren liegende sogenannte Perforanten. Die Hauptursache für ihre Entstehung ist eine gestörte Funktion der Venenklappen, die zu einer Behinderung der Blutströmung und einem damit verbundenen Rückstau führt.
Sind Venenleiden häufig?
Venenleiden zählen zu den am meisten verbreiteten Krankheiten. Bei 50% der Bevölkerung finden sich Venenveränderung, bei 12% manifeste Erkrankungen am Venensystem. Starke Krampfadern können in jedem Lebensalter auftreten, gelegentlich schon in der Pubertät. Sie sind dann meist auf einen angeborenen, isolierten Venenklappenschaden zurückzuführen.
Sind Krampfadern nur ein Schönheitsproblem oder eine ernste Erkrankung?
Die Ernsthaftigkeit von Venenerkrankungen und ihre Bedeutung für die Volksgesundheit werden von vielen Menschen unterschätzt. Selbst die eigentlich harmlosen Besenreiservenen können ein unangenehmes Brennen und Stechen verursachen. Größere Venen sind immer ernst zu nehmen und bedürfen einer näheren Abklärung.
Welche Beschwerden und Probleme können Krampfadern verursachen?
Die Blutstauung kann zu Venenentzündungen und Thrombosen, zu Ekzemen, zu Braunverfärbungen und Durchblutungsstörungen der Haut, bis hin zum offenen Bein führen. Oft sind bereits schwere, müde Beine oder Beinschwellungen, die meist abendlich auftreten, die ersten Anzeichen für Venenprobleme.
Welche Untersuchungen sind für eine genaue Diagnostik erforderlich?
Die Venendiagnostik gehört in jedem Fall in die Hand des Spezialisten. Moderne Untersuchungstechniken mit Doppler-/ Duplexsonografie und eventuell ergänzenden Funktionsuntersuchungen ermöglichen eine gezielte Diagnoseerstellung ohne Belastung für den Patienten. Aussagen von fachfremden Personen über die Notwendigkeit oder Art von Venenbehandlungen sind meist falsch und irreführend.
Wie werden Krampfadern behandelt?
Je früher Venenprobleme erkannt werden, desto besser ist das Behandlungsergebnis. Oft kann das Fortschreiten schon durch einen kleinen Eingriff in örtlicher Betäubung verhindert werden. Bei jedem Patienten soll auf den individuellen Befund eingegangen und ein maßgeschneidertes Behandlungskonzept erstellt werden, das üblicherweise in einer Kombination aus Maßnahmen besteht. Diese kann verschiedene Operationstechniken einschließlich Pinextraktion und Radiofrequenzablation, konservative und medikamentöse Behandlungen sowie diverse Verödungsverfahren beinhalten.
Alle modernen Behandlungsverfahren sind minimal invasiv, das heißt möglichst wenig belastend und führen zu hervorragenden kosmetischen Ergebnissen. Bei Operationen, die wahlweise in örtlicher Betäubung oder Vollnarkose durchgeführt werden, können beide Beine in derselben Sitzung behandelt werden. Starke Schmerzen und langwieriges Bandagieren gehören der Vergangenheit an. Die Rehabilitationszeit reduziert sich auf wenige Tage bzw. Wochen. Sehr schnell können Patienten wieder ihre gewohnten Tätigkeiten aufnehmen und Sport betreiben.
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