Impingementsyndrom der Schulter

Schmerzen im Schulterbereich können eine Vielzahl von Ursachen haben, ein sehr häufiges Krankheitsbild stellt das sogenannte Impingementsyndrom der Schulter dar. Der Begriff Impingement kommt aus dem Englischen und bedeutet „anschlagen“, es wird auch Schulter-Engpass-Syndrom genannt. Die häufigsten Hauptsymptome beim Impingementsyndrom sind Schmerzen beim Abspreizen des Armes, sowie bei Überkopfbewegungen, aber auch Nachtschmerz. Die Schmerzen beginnen meist schleichend und können sich durch akute Überlastung wie z.B. bei ungewohnten Überkopfarbeiten oder plötzlichen Sturz auf den Arm verstärken, sodass es auch zu einer erheblichen Bewegungseinschränkung kommen kann. Spätestens dann sind eine ärztliche Untersuchung und Abklärung empfehlenswert.

Die Ursache liegt in einer Engstelle unterhalb des knöchernen Schulterdaches, sodass es beim Heben des Armes zum Einklemmen von Sehnen und des dort liegenden Schleimbeutels kommt. Bestehende verschleißbedingte Veränderungen führen zu zunehmender Einengung und dadurch zu chronischen Reizzuständen.

Neben einer genauen klinischen Untersuchung durch den behandelnden Arzt werden Röntgenbilder angefertigt, um eine bildgebende Beurteilung der knöchernen Strukturen sowie mögliche Kalkeinlagerungen zu stellen. Erweitert kann auch eine Ultraschalluntersuchung zur Anwendung kommen. Stellt sich hierbei der Verdacht auf einen vorliegenden Sehneneinriss oder –abriss, so kann mittels einer Magnetresonanztomographie (MRT) eine noch genauere Abklärung erfolgen.

Nach Diagnosesicherung kann eine orale Schmerzmedikation mittels entzündungshemmender Schmerzmittel begonnen werden (NSAR). Bei ausgeprägter Schmerzsymptomatik und deutlicher Bewegungseinschränkung besteht zusätzlich die Möglichkeit der Infiltration (Spritze unterhalb des Schulterdaches). Bei therapieresistenten Schmerzen ist eine operative Versorgung angezeigt. Der Eingriff wird arthroskopisch (Schlüssellochtechnik) ohne große Hautschnitte durchgeführt. Der entzündlich verdickte Schleimbeutel wird so entfernt und durch das Abtragen weniger Millimeter Knochen vom Schulterdach kann ausreichend Platz für die Sehnen geschaffen werden. In allen Fällen ist eine begleitende Physiotherapie erforderlich.

Dr. Fabian Gerber, Ärztlicher Leiter Sportclinic Zillertal